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Steckbrief 03. September 2024

"Deine Geschichte beeinflusst Dein Herz, Dein Herz beeinflusst den Lauf der Welt"

(aus dem Raum der Möglichkeiten)

Ein bisschen was von meiner Geschichte...

Aufgewachsen bin ich in München, eher in einem Vorort mit ruhigen und eher isolierten Einfamilienhäusern. Ich denke nicht sehr gerne an meine Kindheit und habe wenig schöne Erinnerungen. Unser Familienleben war voller Konflikte und Unausgesprochenem und meine Kindheit war geprägt von einem dauernden Gefühl des "Falschseins" und von grosser Einsamkeit. So oft es ging, bin ich rausgegangen, in die Natur und in unseren grossen Garten, dort habe ich mich geborgen gefühlt und konnte stundenlang alleine sein.

Mein Leben wurde schöner als ich dann selbständiger wurde und viel unterwegs war. Ich hatte immer viele Freundinnen und Freunde. Freundschaften sind mir bis heute sehr wichtig!

Eine schöne Bindung hatte ich mit meiner Oma, die auch im Haus gewohnt hat. Sie ist eine Art Vorbild für mich gewesen. Auch mein Vater stand mir charakterlich näher als der Rest der Familie. Er wollte immer, dass ich vernünftig bin und bei Konflikten in der Familie nachgebe und einlenke. Das habe ich dann auch meistens gemacht. Ich liebte seinen Humor, mit dem er die Schwere ein wenig leichter hat scheinen lassen.

Apropos Humor: Humor ist mir absolut wichtig. Ich betrachte die Dinge gerne humorvoll und unterrichte auch Yoga gerne mit Humor. Manchmal wird das missverstanden. Ich meine, dass auch sehr ernste Dinge humorvoll verstanden werden können. Mein sehr humorvolles Yogaunterrichten soll nicht darüber hinwegtäuschen wie ernst es mir mit der Yogapraxis ist. Ich habe viel für diesen Weg gegeben. Als ich das Yogastudio aufgebaut habe, habe ich zeitweise drei Jobs gleichzeitig gehabt um mich über Wasser zu halten und bis heute, steckt all meine Liebe und auch viel Energie im Unterrichten von Yoga.

Das Yoga habe ich bereits sehr früh in meinen 20ern entdeckt. Seither begleitet es mich, weniger als Zeitvertreib oder Wellnessprogramm, sondern als absolut notwendiger Anker, der mich auch durch sehr schwere Zeiten gehalten hat! Und ich habe viele schwierige Momente in meinem Leben gehabt. Nicht nur in der Kindheit,  auch später als ich zum Beispiel in die Schweiz kam und sehr allein war. Ich habe drei Kinder verloren, was sehr schlimm für mich war. Ich bin aber froh dass ich trotz allem nie bitter geworden bin.

Als ich nach der Lehre (Reiseverkehrskauffrau) von zu Hause ausgezogen bin, hatte ich nicht viel Geld. Ich habe von 1000 Euros monatlich gelebt, war aber sehr glücklich (als ich dann in die Schweiz kam habe ich viel mehr Geld verdient, was dann aber am Ende des Monats trotzdem immer alles weg war!) Ich habe es geliebt eine eigene Wohnung zu haben, wo ich sein konnte, wie ich bin und bin bis heute, trotz meiner Liebe zu Menschen, auch sehr gerne alleine.

In die Schweiz bin ich eher durch Zufall geraten, ein Jobangebot in Meiringen und eine Wohnung am See in Brienz sind mir sozusagen in den Schoss gefallen. Es war wohl auch ein bisschen verrückt einfach allein in ein fremdes Land zu ziehen (und ein bisschen verstörend war es dann auch im Oberland!)

Zu meinem Charakter gehört es, dass ich mich schnell aufregen kann, aber nicht sehr nachtragend bin. Ich sage oft unverblümt was ich denke und kann nach einem Streit schnell wieder verzeihen. Was ich überhaupt nicht mag, sind unausgesprochene Konflikte oder wenn Probleme totgeschwiegen werden (vielleicht kommt das aus meiner Kindheit, in der Konflikte meistens totgeschwiegen wurden). Auch Schuldzuweisungen (auch das kenne ich aus der Kindheit) und Opferhaltung sind für mich  ein "rotes Tuch".

Dass ich ehrlich "Ich sein darf" ist mir sehr wichtig. Dafür opfere ich auch gerne den "schönen Schein".  Manchmal kommt das Gefühl aus der Kindheit zurück, dass ich "falsch bin". Heute kann ich damit aber besser Frieden schliessen. Ich sage mir dann meist, dass ich eben immer mein Bestes tue!

Ob mir jemand wichtig ist, kann man daran erkennen, dass ich Konflikte offen anspreche, denn natürlich mag auch ich es lieber harmonisch. Ich habe gelernt Menschen und Dinge loszulassen, wenn ich merke, dass ich nicht akzeptiert werde wie ich bin oder wenn es einfach nicht zusammenpasst.

Ich arbeite tatsächlich gerne und ich arbeite viel (sonst könnte ich wohl kein Yogastudio haben ;-). Ausgerichtet bin ich dabei auf den Sinn den mir die Arbeit schenkt, weniger auf Verdienst oder Ansehen (mal sehen ob ich damit jemals mainstreamtauglich bin ;-)

Generell bin ich gerne grosszügig, habe aber gelernt trotzdem für mich einzustehen.